Kundeninterview mit Roland Kauderer von der "Öpfelfarm"

27.05.2024


Lesen Sie das neuste Kundeninterview mit Roland Kauderer von der "Öpfelfarm". Er erzählt unter anderem, wie er mit den grossen Mengen an Rüstabfällen umgeht.

Roland Kauderer führt die «Öpfelfarm» in zweiter Generation. Sein Betrieb und die «Öpfelringli» sind in der Region bekannt und beliebt. Im aktuellen Kundeninterview erzählt Roland Kauderer, welche Bedeutung das Thema Entsorgung auch für seinen Betrieb hat und was er an der Zusammenarbeit mit der Muldenzentrale schätzt. 

1.     Können Sie die «Öpfelfarm» kurz vorstellen und aufzeigen, inwiefern das Thema Entsorgung und auch die Nachhaltigkeit für Sie wichtig ist?

 Die «Öpfelfarm» ist ein typischer Familienbetrieb mit Niederstammobstbau. Im Jahr 1996 entschlossen wir uns, einen Hofladen zu eröffnen. Die Idee dahinter war, den Ertrag und die Wertschöpfung des Obstes auf dem eher kleinen Betrieb zu steigern und zusätzliche Umsätze zu generieren. Die «Öpfelringli» und weitere Produkte der «Öpfelfarm» erfreuten sich schnell grosser Beliebtheit und aus dem Hofladen wurde bald ein Geschenkeshop. Dieser wurde später durch einen Onlineshop ergänzt. Heute werden jährlich 350 Tonnen Früchte zu Trockenfrüchten verarbeitet und über diverse Detaillisten, den Hofladen und den Onlineshop verkauft.

Auch das Thema Entsorgung ist für unseren Betrieb von grosser Bedeutung. Denn bei 2 Tonnen Obst pro Tag fallen ca. 600 g Restabfall wie Schale, «Bitzgi» etc. an, die ebenfalls entsorgt werden müssen. Auch grosse Mengen an Verpackungsmaterial wie Plastik und Karton müssen getrennt werden.

2.     Wie lautet Ihre eigene Philosophie bei der Entsorgung bzw. beim Wertstoffkreislauf?

Für mich ist es in erster Linie wichtig, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Leider ist das nicht immer möglich, weshalb wir alle Materialien und Reststoffe sorgfältig trennen und möglichst hochwertig entsorgen. So geben wir beispielsweise einen Grossteil der Rüstabfälle so frisch wie möglich an örtliche Betriebe ab, welche die Kühe damit füttern. Rüstabfälle, die aus Qualitätsgründen nicht an die Kühe verfüttert werden können, werden bei uns in einer Mulde zusammen mit Grünabfällen aus dem grossen Garten gesammelt und von der Muldenzentrale abgeholt.

3.     Welche Rolle spielt bei Ihnen die E-Mobilität und wie stehen Sie dazu?

Ich bin ein grosser Fan der E-Mobilität. Schon vor 40 Jahren habe ich von meinem damaligen Lehrer gelernt, wie wichtig erneuerbare Energien für die Mobilität sind. Es ist nicht möglich, Erdöl, das in Tausenden von Jahren entstanden ist, in nur gut 100 Jahren zu verbrauchen, ohne dass es zu einer Erderwärmung kommt.

Das beschäftigt mich bis heute und deshalb war es für mich klar, auf E-Mobilität umzusteigen. Für unsere Fahrzeuge beziehen wir so viel Strom wie möglich aus der Photovoltaikanlage auf unserem Dach. Das ist sehr effizient und auch nachhaltig. So verbraucht unser Bus etwa 25 kW pro 100 Kilometer. Zum Vergleich: Dies entspricht ca. 2,5 Liter Diesel-Öl.

 4.     Wo liegen die Herausforderungen in der Entsorgung Ihrer eigenen Wertstoffe? Wie bewältigen Sie diese?

Die grösste Herausforderung ist die Entsorgung unserer Rüstabfälle. In den 2 Tonnen Obst pro Tag stecken im Prinzip 600 kg hochwertige Äpfel, die aber keine Wertschöpfung generieren. Diese könnten theoretisch zu Apfelmus verarbeitet werden. Leider ist der Ertrag der Abfälle jedoch noch sehr gering. Wir verschenken ca. 1/3 der gesamten Obstmenge mit den Rüstabfällen als Futtermittel und müssen dies jeweils in den Verkaufspreis unserer Produkte einkalkulieren. Das Ziel und auch unser Wunsch wäre es, irgendwann auch für diese hochwertigen Abfälle eine Wertschöpfung generieren zu können.

5.     Aus welchen Dienstleistungen besteht die Zusammenarbeit mit der Muldenzentrale OTG und was zeichnet diese aus?

Unsere Kompostabfälle aus dem Betrieb und dem Garten sammeln wir in einer Mulde für die Muldenzentrale OTG. Die Muldenzentrale holt die Mulde dann jedes Mal mit einem E-LKW ab. Das ist für uns wichtig und wir freuen uns über das Engagement der Muldenzentrale im Bereich der E-Mobilität.

Dies auch deshalb, weil wir zu den Energiegrossverbrauchern gehören und die neue Gesetzgebung ab 2030 einhalten müssen. In einem ersten Schritt werden interne Prozesse verbessert und Energiesparmassnahmen umgesetzt. Ab 2030 muss dann unsere gesamte Wertschöpfungskette die neuen gesetzlichen Anforderungen schrittweise erfüllen.

Die Muldenzentrale ist in diesem Thema schon etwas weiter und hat für uns auch eine Vorbildfunktion. Sie zeigt, dass das grosse Ziel einer energieeffizienten Schweiz erreicht werden kann, wenn alle Unternehmen ihre Hausaufgaben machen und bei den regionalen Transporten auf nachhaltige, energieeffiziente Möglichkeiten setzen.

6.     Wie lautet Ihre Empfehlung zum Umgang mit Entsorgung und Rückführung von Materialien?

Grundsätzlich sollte so wenig Abfall wie möglich produziert werden und wenn Abfall anfällt, sollte dieser sorgfältig getrennt und regional entsorgt werden. Wir verfolgen den Ansatz, dass so viel Abfall wie möglich als Tierfutter verwendet und nicht direkt in die Biogasverbrennung gegeben werden soll.

Auf diese Weise wird die bestmögliche Alternative für unsere Abfälle gefunden und dieses Ziel soll sich bestenfalls jedes Unternehmen für sich setzen.

7.     Wollen Sie sonst noch etwas sagen?

Mit der Muldenzentrale verbindet uns eine angenehme und wertvolle Zusammenarbeit. Auf diese sympathische Zusammenarbeit möchten wir auch in Zukunft nicht verzichten und ich bin gespannt, was wir gemeinsam erreichen können.

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